Kinder sind keine kleinen Erwachsenen: Alleinerziehende fordern Kinderrechte


Berlin, 12. Juni 2007

Mehr als 150 Bundesdelegierte und Gäste haben sich auf der Fachtagung des Verbandes alleinerziehender Mütter und Väter (VAMV) vom 8. bis 10. Juni 2007 in Berlin mit der Umsetzung der Kinderrechte befasst.

Die Fachvorträge von Prof. Dr. Doris Bühler-Niederberger, Universität Wuppertal, Prof. Dr. Christian Alt, Deutsches Jugendinstitut und die Beiträge von vier Vertreterinnen europäischer Alleinerziehenden- Organisationen haben dazu entscheidende Impulse gegeben. Kindheit wird häufig instrumentalisiert, um gesellschaftliche Machtverhältnisse zu erhalten. Im Rekurs auf Disziplin und Werte werden die ausgeschlossen, die keine Ressourcen haben, sich der gesellschaftlichen Norm anzupassen. Die Demokratisierung von Kindheit steht ganz am Anfang, weil heute noch häufig über Kinder entschieden wird, statt sie anzuhören.

"Wenn  wir über Kinderrechte sprechen" so Edith Schwab, VAMVBundesvorsitzende "dann müssen wir uns klarmachen, dass Kinder keine kleinen Erwachsenen sind. Wir dürfen also weder annehmen, dass sie das Gleiche brauchen noch dass sie das Gleiche wollen wie Erwachsene. Kinder zu beteiligen muss in erster Linie heißen, Ihnen zuzuhören und sie ernst zu nehmen."

Alleinerziehende haben in der Beteiligung ihrer Kinder eine lange Tradition. Sie pflegen zu hohen Anteilen einen demokratischen Erziehungsstil. Die Kinder von Alleinerziehenden übernehmen früh Verantwortung und sind nach jüngsten Ergebnissen auch besonders willensstark. Der VAMV setzt sich seit vielen Jahren für die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention ein. Diese Arbeit wird durch die Gründung des europäischen Netzwerks für Einelternfamilien (ENoS) gestärkt.

Die Bundesdelegierten haben einen neuen VAMV-Bundesvorstand gewählt. Edith Schwab, Fachanwältin für Familienrecht, wurde dabei mit großer Mehrheit als Bundesvorsitzende bestätigt. Stellvertretende Bundesvorsitzende sind Françoise Knaack-Hitti und Michaela Huth. In sein Amt als Schatzmeister wurde Michael Priebe wiedergewählt. Schriftführer ist Klaus Erat. Als Beisitzerinnen haben die Bundesdelegierten Barbara Baur, Erika Biehn, Angela Jagenow und Anke Mende gewählt.